Missionskreis Ayopaya
1968 ging ein Team aus der Erzdiözese Bamberg nach Ayopaya, in diese weit abgelegene Region im Anden-Hochland Boliviens. Neben Pater Manfred Rauh waren es zwei Krankenschwestern, eine Erzieherin und ein Techniker. Mit dieser Zusammensetzung ist klar, wie die Arbeit dort von Anfang an verstanden wurde: Sorge für den Menschen an Leib und Seele. Das war auch notwendig, denn Ayopaya ist eine wunderschöne Landschaft, die Menschen leben von Landwirtschaft und einigen Bodenschätzen. Aber im armen Bolivien ist diese Provinz eine der wirtschaftlich am wenigsten entwickelten Gegenden.
Pater Manfred Rauh übernahm die Pfarrei in der Provinzhauptstadt Independencia. Dort wurden Schritt für Schritt neben der üblichen Seelsorge einer Pfarrei das Sozialzentrum San Bonifacio aufgebaut.
Es besteht aus verschiedenen Zweigen: Im Internat Casa San Martin werden etwa vierzig Jungen von der 5. bis zur 10. Klasse unterrichtet. Casa Santa Elisabet ist das Internat für sechzig Mädchen. Sie kommen aus abgelegenen Dörfern und besuchen die höheren Klassen der Volksschule und die weiterführende Schule, das colegio. Bildung ist das wesentliche Kapital, das den Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen soll.
Im Kursheim Papa Juan XXIII. finden Kurse für die Ausbildung von Katechisten, für Landwirtschaft, Frauenförderung und Alphabetisation statt. Das Sozialzentrum ist aber auch ein Ort für allgemeine Sozialarbeit. Arme Witwen ohne Angehörige erhalten hier eine kleine, aber regelmäßige Unterstützung. Im Ort selber bietet der Kindergarten mit vier Gruppen vielen Kindern eine ergänzende Erziehung zum Elternhaus. Gleich daneben steht die Puerta abierta, das Haus der Offenen Tür für Schulkinder und Jugendliche.
Die Schulen in den rund fünfzig Dörfern der Pfarrei Independencia sollen nach und nach menschenwürdig erbaut und erneuert werden, das heißt mit Wellblech bedeckt, ausgestattet mit Fenstern, Bänken und Tafeln. Die Lehrerwohnung muss so sein, dass Lehrer bereit sind, dort zu wohnen.
Studienkreditprogramm – Begabte junge Frauen und Männer erhalten für ihr Studium oder ihre Berufsausbildung ein Stipendium. Wer seine Ausbildung abgeschlossen hat und ein eigenes Einkommen bezieht, zahlt die Fördersumme monatlich in den Kreditfonds zurück.
Das Stickprojekt ist für uns Laupheimer sicher die bekannteste Initiative des Missionskreises. In Cochambamba verdienen etwa achtzig Indiofrauen den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien durch das Sticken von Karten, Taschen und Tischdecken. Meistens sind es alleinerziehende Mütter oder Familien, in denen der Mann keine feste Arbeit hat. Jedes Jahr, am Samstag vor Palmsonntag, können Sie diese Kunstwerke im Gemeindehaus kaufen!
Interessenten wenden sich bitte an Maria Maaß unter Telefon 07392 8430, mariamaass(at)gmx.de.